Wie gelingen perfekte Menükarten für die Geburtstagsparty?
Wie eine gute Party geplant wird, hatten wir bereits erklärt. Worauf wir dabei aber noch nicht eingegangen sind, ist ein scheinbar winziges Detail – die Menükarte. Viele vergessen sogar völlig darauf, den Gästen eine kleine Speise- und Getränkekarte bereitzustellen. Dabei wird ein Fest erst dann rund, wenn sämtliche Einzelheiten sorgfältig geplant werden. Gerade weil die Verpflegung auf der Party eine bedeutende Rolle spielt, lohnt sich ein wenig Mühe bei den Menükarten. Grafikdesignerin Ines Müller von meine-kartenmanufaktur.de teilt heute ihre wichtigsten Tipps für festliche Speisekarten mit uns.
Tipp #1: Menükarten im Stil der Party gestalten
Einer der bedeutendsten Ratschläge von Ines Müller ist, dass die Menükarten unbedingt im Stil der Geburtstagsfeier gehalten sein sollten. Dafür müssen sich die Gastgeber natürlich zunächst einmal Gedanken darüber machen, wie ihre Party überhaupt aussehen soll.
Wird eine gemütliche Grillfeier im Garten oder ein rauschendes Fest im Nobelrestaurant gewünscht? Abhängig von der Entscheidung sehen die Menükarten völlig unterschiedlich aus.
Am einfachsten ist es, wenn die Feier ein Motto trägt. Dann lassen sich normalerweise die Menükarten kinderleicht anpassen. Sagen wir, die Geburtstagssause wird im Fluch-der-Karibik-Stil organisiert, in diesem Fall könnte die Speisekarte etwa in Form einer vergilbten Schatzkarte auf den Tischen laden.
Wer kein Motto und keine Idee für die Gestaltung hat, der kann einfach zwei bis drei Farben aussuchen, die sich sowohl auf den Menükarten als auch bei der Tisch- und Raumdekoration widerspiegeln.
Idealerweise wird die gesamte Papeterie des Festes im gleichen Stil gehalten. Das bedeutet, dass sich durch das Design der Einladungs-, Tisch-, Speise- und Dankeskarten ein roter Faden zieht. Dieser wird ebenfalls durch einheitliche Farben, Schriftarten und Motive erzielt.
Tipp #2: Eine übersichtliche Struktur erstellen
„Normalerweise unterteilen wir unsere Menükarten in eine Seite für Speisen und die andere für Getränke“, erklärt Ines Müller. Allerdings gibt es im Prinzip keine Regeln. Entscheidend ist nur, dass den Gästen eine übersichtliche Struktur geboten wird.
Jeder, der das Menü liest, soll sofort erkennen können, wo er welchen Inhalt findet. Dafür wird in der Regel mit Überschriften gearbeitet. Folgende Kategorien werden in Speisekarten für gewöhnlich aufgeführt.
- Vorspeisen
- Hauptspeisen
- Nachspeisen/Desserts
- Warme Speisen
- Kalte Speisen
- Beilagen
- Fisch, Fleisch, Pasta, Pizza
- Aperitif
- Softdrinks
- Säfte
- Alkoholfreie/alkoholisch Getränke
- Weine/Bier
- Longdrinks
- Cocktails
- Spirituosen
Die Überschriften sollten passend zum Angebot gewählt werden. Falls es keinen Aperitif gibt, braucht es die Kategorie auch nicht auf den Speisekarten.
Bei dem Arrangement ist die Zwei-Vier-Rechts-Formel zu beachten. Sie wird auch Z-Blick genannt, weil viele Menschen die Menükarte von Mitte rechts über oben nach links und dann unten rechts lesen. Allerdings gehen andere Forschungen davon aus, dass Gäste die Speisekarten wie ein Buch von links oben nach rechts unten studieren.
Gäste entscheiden sich erfahrungsgemäß häufig zwischen zwei Gerichten. Bei dem ersten Gericht handelt es sich um die Speise, die sie zuerst aktiv im Menüplan entdecken. Das zweite Gericht, das in die engere Auswahl kommt, ist das letzte Essen, das gelesen wurde. Wer diese Information besitzt, der kann bestimmte Speisen so positionieren, dass sie öfter bestellt werden.
Tipp #3: Maximal 3 Schriftarten wählen
Es ist durchaus sinnvoll, mit mehreren Schriftarten zu arbeiten. Denn auch unterschiedliche Fonts sorgen für Übersicht. Allerdings sollte nicht mehr als 3 Schriftarten verwendet werden, ansonsten wirken die Drucksachen häufig chaotisch.
Ines Müller empfiehlt für den Titel, die Überschriften und die Speisen jeweils eine andere Schriftart zu nutzen. Dabei sollten allerdings die gewählten Fonts in sich stimmig wirken. Es können etwa verschiedene puristische Schriftarten oder geschwungene Kalligrafie-Züge sein.
Apropos geschwungene Züge: Die Schrift sollte unbedingt problemlos zu entziffern sein. Zu viele Schnörkel und Bögen können hinderlich sein.
Die Größe der Letter hängt unter anderem von der Menge an Text und den Maßen des Papiers ab. Falls aufgrund des umfangreichen Angebotes an Leckereien eine Klappkarte nicht ausreicht, kann mit Einlegeblättern gearbeitet werden. Das entzerrt das Schriftstück.
Tipp #4: Fehler sicher aufspüren und korrigieren
Nichts ist unangenehmer, als wenn sich zahlreiche Rechtschreib- und Grammatikfehler auf der Menükarte einschleichen. Wer sich die 200 häufigsten Rechtschreibfehler der Deutschen auf lektorat-korrekturlesen.de ansieht, der findet dort auch Begriffe aus der Gastronomie:
- Büfett
- Gelatine
- Zucchini
Zwar haben es Wörter wie Spaghetti, Kotelett und Cappuccino nicht unter die Top 200 geschafft, dennoch unterlaufen auch dabei vielen Menschen Fehler. Damit eine Menükarte für die Geburtstagsfeier frei von Patzern ist, sollten mindestens zwei Maßnahmen ergriffen werden.
- Eine zweite Person sollte sich die Karte sorgfältig und prüfend ansehen.
- Der Text sollte durch mindestens eine Rechtschreibkorrektur gejagt werden.
Als zuverlässige und kostenlose Rechtschreibprüfungen im Internet haben sich der Duden.de und das Languagetool.org erwiesen. Keines der Systeme ist zu einhundert Prozent perfekt. Aber wer beide benutzt, der wird den Großteil der Fehler entdecken.
Tipp #5: Die passende Anzahl bestellen
Damit auch wirklich genügend Menükarten für die Geburtstagsfeier vorhanden sind, wird im ersten Schritt eine Gästeliste angelegt. Anschließend überlegt man, ob jeder Partyteilnehmer eine eigene Speisekarte bekommt oder sich mehrere Menschen ein Exemplar teilen.
Ein neuer Trend geht sogar dahin, dass nur noch am Eingang eine größere Tafel mit dem Menü aufgestellt wird. Davor kommen die Partygäste einfach ins Gespräch. Diese Idee ist insbesondere dann einen zweiten Gedanken wert, wenn sich viele Menschen auf dem Fest nicht kennen.
Den gleichen Vorteil haben Menükarten, die von zwei bis vier Leuten an der Tafel geteilt werden. Auch dadurch entsteht Kommunikation. Ein unverfänglicher Small Talk über das Essen hat schon zu tiefgreifenden Unterhaltungen geführt.
Egal für welches Menükartensystem sich entschieden wird, die richtige Anzahl an Exemplaren muss geordert werden. Idealerweise bestellt man drei bis fünf zusätzliche Kopien. Damit ist der Gastgeber auf alle Eventualitäten vorbereitet.
Tipp #6: Menükarten rechtzeitig ordern
Die Speisekarten müssen pünktlich zum Fest vorliegen. Idealerweise kommen sie bereits rund 10 Tage im Voraus an. Dann ist noch genügend Zeit für Nachbesserungen, falls sich doch ein Fehler eingeschlichen hat oder die Druckqualität zu wünschen übrig lässt.
In den vergangenen Wochen sieht sich die Druckindustrie mit einem größeren Rohstoffmangel konfrontiert. Auch die langen Lieferzeiten bei Patronen kann unter Umständen zu Produktionsverzögerungen führen.
Am besten wird die Speisekarte für das Fest direkt dann geordert, wenn die Menüfolge und Getränkeauswahl feststehen. Die Jubilare sollten vor der Bestellung bei der gewünschten Druckerei nachfragen, wie lange die aktuellen Lieferungen dauern. Falls die Zeit nicht mehr ausreicht, muss ein anderer Anbieter kontaktiert werden.
Tipp #7: Papeterie schön drapieren
Die Menükarten sind wie gewünscht und rechtzeitig angekommen, dann müssen sie jetzt nur noch auf die Tische. Die Art und Weise des Arrangements sollte mit der restlichen Dekoration abgestimmt sein.
Bei einer Feier im Landhausstil können die Speisekarten etwa in einem Aufsteller aus unbehandeltem Holz auf die Tafel gebracht werden. Für ein elegantes Fest kann die Papeterie zum Beispiel gerollt, mit einer Seidenschleife gebunden und auf den Teller gelegt werden. Inspirationen finden sich im Internet zur Genüge.